Jakob Sinn von Revolverheld im Interview: "Wir sind auch mal sensibel..."
Die Hamburger Band Revolverheld ist längst kein Geheimtipp mehr und wer die Band einmal live gesehen hat, weiß, warum. Derzeit sind die Jungs mit ihrem dritten Longplayer “In Farbe” unterwegs. Vor ihrem Auftritt beim DEICHBRAND-Festival in Cuxhaven/ Nordholz sprach Schlagzeuger Jakob Sinn mit mir u. a. über Aktuelles, musikalische Vorlieben und einen nicht vorhandenen Plan B.
Ihr bringt jetzt eure neue Single “Keine Liebeslieder” raus. Das Video dazu ist ja fast ein bisschen brutal. Wer hatte die Idee dazu? Wie war der Dreh?
Ja, genau. Die Single kommt Ende des Monats raus. Die Idee zu dem Video hatte der Regisseur Johannes Grebert, mit dem wir auch schon die letzten beiden Videos gemacht hatten und...ähm...ja es ist schon ein bisschen brutal, aber naja... Am Ende haben sie sich ja doch wieder lieb (grinst). Es ist schon ein drastischer Schluss-mach-Song, das stimmt schon. Man sollte das aber nicht ganz so Ernst nehmen. 1:1 ist es dann bei uns doch nicht so passiert. (lacht)
Der Text basiert also nicht auf eigenen Erfahrungen von euch?
Nicht wirklich. Ich glaube aber, dass jeder die Situation kennt, wo eine Beziehung relativ schnell und drastisch vorbei ist. Das ist ja manchmal auch besser, als wenn sich das so lange hinzieht und man kommt doch nicht mehr auf einen Nenner. So ist der Song gemeint und das Video ist ein bisschen überspitzt.
Männer sprechen über Gefühle: Bei euch normaler Alltag?
Och ja, also in unseren Songs sprechen wir ja über Gefühle und das tun wir privat auch. Es gibt zwar das Klischee, dass Männer nicht über Gefühle reden können, aber wir kriegen das - glaube ich - ganz gut hin. Wir sind auch mal sensibel und hauen nicht immer nur drauf. (grinst)
Wer von euch wäre denn der absolute Traumschwiegersohn aller Mütter?
Der absolute Traumschwiegersohn? Oh ha, das ist schwierig! Wir sind ja alle so unterschiedliche Typen... Ich denke, es kommt auf die Schwiegermutti drauf an. (lacht)
In einem anderen Interview habt ihr gesagt, eure Musik ist gereift. Wie sieht es denn mit euren Fans aus? Reifen die mit?
Ja, du sprichst das genau richtig an. Wir sind natürlich als Band gewachsen und jeder für sich ist als Persönlichkeit älter geworden. Ich bin ja der letzte, der noch nicht 30 ist, bin aber dieses Jahr auch noch dran. Ja, und genauso ist das mit unserem Publikum auch. Am Anfang waren vielleicht noch mehr Teenies bei unseren Konzerten. Heute hört man uns im Alter von 12 bis 55 oder noch älter. Das ist also echt eine sehr bunte Mischung und wahrscheinlich ist im Schnitt heutzutage der Student bei uns auf den Konzerten. Diese bunte Mischung macht uns auch ein bisschen stolz. Da ist scheinbar für jeden was dabei.
Jakob, Johannes und Flo
Ihr plant auch eine Live-DVD, richtig?
Genau! Wir haben im April auf unserer Tour das Abschluss-Konzert in unserer Heimatstadt Hamburg auf DVD mitgeschnitten. Das erste Mal in unserer Revolverheld-Karriere! Wir sind schon sehr gespannt, wissen aber noch nicht genau, wann das Ding erscheinen wird. Wir sind ja sehr begeistert gewesen vom Konzert. Den Mitschnitt haben wir noch gesehen, aber wir denken, dass das auf jeden Fall auch bildlich ganz gut aussehen könnte. Wenn alles klappt, kommt die DVD dieses Jahr noch raus.
Nun sagen andere Künstler ja immer wieder, dass man mit so einer DVD nicht viel verdienen kann...
Das kann gut sein, dass man damit nicht unbedingt so viel Geld machen kann, aber darum geht’s ja auch nicht immer. Für uns ist es einfach eine geile Erinnerung an dieses Konzert und viele unserer Fans sagen auch schon seit Jahren zu uns: “Mensch Jungs, bringt doch mal eine DVD raus!” Wir wollten das auch tierisch gern und jetzt hat das endlich geklappt. Ob da jetzt für die Plattenfirma so viel Geld bei rumkommt, ist UNS eigentlich egal. (lacht)
Mit wem würdet ihr gern mal einen Feature-Track aufnehmen, wenn ihr die Möglichkeit hättet?
Oh, gute Frage... Wir sind ja Kinder des Grunges und da würden wir uns natürlich freuen - auch wenn es total utopisch ist - wenn wir da mal einen Eddie Vedder von Pearl Jam kriegen könnten. Du, da würden wir echt nicht nein sagen, aber...naja, mal gucken (grinst).
Ihr könnt ja mal anfragen. :-)
Stimmt, das könnte man mal machen. Fragen kostet ja nichts.
Und wenn dann in ein oder zwei Jahren ein Track mit ihm auf eurem neuen Album ist...
..dann sprechen wir uns wieder! Auf jeden Fall! (lacht)
Ein Plan B wäre für euch...?
Es gab eigentlich nie wirklich einen Plan B für uns. Wir haben zwar eigentlich alle irgendwann auch mal studiert, aber ich glaube, wenn das mit der Musik jetzt nicht in dieser Form geklappt hätte, wären wir trotzdem auf irgendeine Weise mit der Musik verbandelt geblieben.
Wie? Hat denn keiner von euch fertig studiert?
Doch, unser Sänger Johannes hat sein Studium abgeschlossen. Alle anderen haben dann irgendwann gesagt: “Das wird jetzt schwierig.” Es ließ sich zeitlich einfach nicht mehr mit der Musik vereinbaren und dann haben wir das abgebrochen.
Was hast du denn studiert?
Ich habe Kulturwissenschaften in Lüneburg studiert. Da hatte ich als Hauptfächer BWL und Musik. Das war dann also eher so die Musikbusiness-Seite und weniger die kreative.
In eurem Tourbus hört ihr gerade...?
Bei dem Wetter halten wir uns natürlich möglichst wenig im Bus auf, aber sonst hören wir wirklich relativ viel unterschiedliche Musik, also von Pop, Rock bis hin zu Elektrosounds und Hip Hop. Letztens haben wir zum Beispiel mal die aktuelle Roots-Platte Backstage aufgelegt. Also einmal alles Querbeet, bitte!
Du hörst auch Damien Rice, oder? Den kennen hierzulande ja leider doch immer noch recht wenige...
Jaaa genau, Singer/Songwriter-Zeug hör ich auch superviel. Ist das echt immer noch so, dass den so wenige kennen? Dann mal an die Leute da draußen: Damien Rice hat zwei wunderbare Platten gemacht und arbeitet Gerüchten nach gerade an seinem dritten Album. Einfach mal reinhören!
Gibt es noch etwas, was du den Lesern unbedingt noch mitteilen möchtest?
Ja, liebe Leser, hört doch mal in unsere neue Platte “In Farbe” rein. Das ist eine sehr bunte Mischung aus Rock-Pop-Songs mit sehr positiven Texten. Wir haben lange dran geschrieben. In der ganzen Rezession war ja immer schlechte Stimmung und wir haben ein Album dagegen geschrieben, quasi um aus der Krise was Positives mitzunehmen und wen das anspricht: Einfach mal reinhören!
Fotos: Schmalstieg
Ihr bringt jetzt eure neue Single “Keine Liebeslieder” raus. Das Video dazu ist ja fast ein bisschen brutal. Wer hatte die Idee dazu? Wie war der Dreh?
Ja, genau. Die Single kommt Ende des Monats raus. Die Idee zu dem Video hatte der Regisseur Johannes Grebert, mit dem wir auch schon die letzten beiden Videos gemacht hatten und...ähm...ja es ist schon ein bisschen brutal, aber naja... Am Ende haben sie sich ja doch wieder lieb (grinst). Es ist schon ein drastischer Schluss-mach-Song, das stimmt schon. Man sollte das aber nicht ganz so Ernst nehmen. 1:1 ist es dann bei uns doch nicht so passiert. (lacht)
Der Text basiert also nicht auf eigenen Erfahrungen von euch?
Nicht wirklich. Ich glaube aber, dass jeder die Situation kennt, wo eine Beziehung relativ schnell und drastisch vorbei ist. Das ist ja manchmal auch besser, als wenn sich das so lange hinzieht und man kommt doch nicht mehr auf einen Nenner. So ist der Song gemeint und das Video ist ein bisschen überspitzt.
Männer sprechen über Gefühle: Bei euch normaler Alltag?
Och ja, also in unseren Songs sprechen wir ja über Gefühle und das tun wir privat auch. Es gibt zwar das Klischee, dass Männer nicht über Gefühle reden können, aber wir kriegen das - glaube ich - ganz gut hin. Wir sind auch mal sensibel und hauen nicht immer nur drauf. (grinst)
Wer von euch wäre denn der absolute Traumschwiegersohn aller Mütter?
Der absolute Traumschwiegersohn? Oh ha, das ist schwierig! Wir sind ja alle so unterschiedliche Typen... Ich denke, es kommt auf die Schwiegermutti drauf an. (lacht)
In einem anderen Interview habt ihr gesagt, eure Musik ist gereift. Wie sieht es denn mit euren Fans aus? Reifen die mit?
Ja, du sprichst das genau richtig an. Wir sind natürlich als Band gewachsen und jeder für sich ist als Persönlichkeit älter geworden. Ich bin ja der letzte, der noch nicht 30 ist, bin aber dieses Jahr auch noch dran. Ja, und genauso ist das mit unserem Publikum auch. Am Anfang waren vielleicht noch mehr Teenies bei unseren Konzerten. Heute hört man uns im Alter von 12 bis 55 oder noch älter. Das ist also echt eine sehr bunte Mischung und wahrscheinlich ist im Schnitt heutzutage der Student bei uns auf den Konzerten. Diese bunte Mischung macht uns auch ein bisschen stolz. Da ist scheinbar für jeden was dabei.
Jakob, Johannes und Flo
Ihr plant auch eine Live-DVD, richtig?
Genau! Wir haben im April auf unserer Tour das Abschluss-Konzert in unserer Heimatstadt Hamburg auf DVD mitgeschnitten. Das erste Mal in unserer Revolverheld-Karriere! Wir sind schon sehr gespannt, wissen aber noch nicht genau, wann das Ding erscheinen wird. Wir sind ja sehr begeistert gewesen vom Konzert. Den Mitschnitt haben wir noch gesehen, aber wir denken, dass das auf jeden Fall auch bildlich ganz gut aussehen könnte. Wenn alles klappt, kommt die DVD dieses Jahr noch raus.
Nun sagen andere Künstler ja immer wieder, dass man mit so einer DVD nicht viel verdienen kann...
Das kann gut sein, dass man damit nicht unbedingt so viel Geld machen kann, aber darum geht’s ja auch nicht immer. Für uns ist es einfach eine geile Erinnerung an dieses Konzert und viele unserer Fans sagen auch schon seit Jahren zu uns: “Mensch Jungs, bringt doch mal eine DVD raus!” Wir wollten das auch tierisch gern und jetzt hat das endlich geklappt. Ob da jetzt für die Plattenfirma so viel Geld bei rumkommt, ist UNS eigentlich egal. (lacht)
Mit wem würdet ihr gern mal einen Feature-Track aufnehmen, wenn ihr die Möglichkeit hättet?
Oh, gute Frage... Wir sind ja Kinder des Grunges und da würden wir uns natürlich freuen - auch wenn es total utopisch ist - wenn wir da mal einen Eddie Vedder von Pearl Jam kriegen könnten. Du, da würden wir echt nicht nein sagen, aber...naja, mal gucken (grinst).
Ihr könnt ja mal anfragen. :-)
Stimmt, das könnte man mal machen. Fragen kostet ja nichts.
Und wenn dann in ein oder zwei Jahren ein Track mit ihm auf eurem neuen Album ist...
..dann sprechen wir uns wieder! Auf jeden Fall! (lacht)
Ein Plan B wäre für euch...?
Es gab eigentlich nie wirklich einen Plan B für uns. Wir haben zwar eigentlich alle irgendwann auch mal studiert, aber ich glaube, wenn das mit der Musik jetzt nicht in dieser Form geklappt hätte, wären wir trotzdem auf irgendeine Weise mit der Musik verbandelt geblieben.
Wie? Hat denn keiner von euch fertig studiert?
Doch, unser Sänger Johannes hat sein Studium abgeschlossen. Alle anderen haben dann irgendwann gesagt: “Das wird jetzt schwierig.” Es ließ sich zeitlich einfach nicht mehr mit der Musik vereinbaren und dann haben wir das abgebrochen.
Was hast du denn studiert?
Ich habe Kulturwissenschaften in Lüneburg studiert. Da hatte ich als Hauptfächer BWL und Musik. Das war dann also eher so die Musikbusiness-Seite und weniger die kreative.
In eurem Tourbus hört ihr gerade...?
Bei dem Wetter halten wir uns natürlich möglichst wenig im Bus auf, aber sonst hören wir wirklich relativ viel unterschiedliche Musik, also von Pop, Rock bis hin zu Elektrosounds und Hip Hop. Letztens haben wir zum Beispiel mal die aktuelle Roots-Platte Backstage aufgelegt. Also einmal alles Querbeet, bitte!
Du hörst auch Damien Rice, oder? Den kennen hierzulande ja leider doch immer noch recht wenige...
Jaaa genau, Singer/Songwriter-Zeug hör ich auch superviel. Ist das echt immer noch so, dass den so wenige kennen? Dann mal an die Leute da draußen: Damien Rice hat zwei wunderbare Platten gemacht und arbeitet Gerüchten nach gerade an seinem dritten Album. Einfach mal reinhören!
Gibt es noch etwas, was du den Lesern unbedingt noch mitteilen möchtest?
Ja, liebe Leser, hört doch mal in unsere neue Platte “In Farbe” rein. Das ist eine sehr bunte Mischung aus Rock-Pop-Songs mit sehr positiven Texten. Wir haben lange dran geschrieben. In der ganzen Rezession war ja immer schlechte Stimmung und wir haben ein Album dagegen geschrieben, quasi um aus der Krise was Positives mitzunehmen und wen das anspricht: Einfach mal reinhören!
Fotos: Schmalstieg
Kiki25 - 29. Jul, 00:11