Freitag, 2. Juli 2010

News: Neue Alben von Martin Jondo und Patrice

Martin-JondoBei diesen heißen Außentemperaturen lässt es sich am besten am Strand oder im Freibad aushalten. Und welche Musik eignet sich da zum Relaxen besser als sommerliche Reggaeklänge? Wie schön, dass gleich zwei deutsche Künstler dieses Genres neue Alben im Gepäck haben! Der erste im Bunde ist Martin Jondo, der mittlerweile zu einer festen Größe in der deutschen Reggaeszene geworden ist. Sein dritter Longplayer "Sky Rider" wird am 16.7. veröffentlicht. Vorab sorgt die Singleauskopplung “Cherry” schon mal für gute Laune.
Zum Video geht's hier!


Auch Patrice kommt in diesem Sommer mit neuem Soundmaterial daher. Leider müssen sich seine Fans aber noch ein wenig gedulden, denn das Album "O N E" wird erst am 10. September erscheinen. Die Single “Walking alone” gibt’s aber schon im August.

Foto: Friederike Schmalstieg

Konzert Review: Milow

Heute vor einer Woche spielte der belgische Singer/Songwriter Milow (Jonathan Vandenbroeck) live und umsonst im Rahmen der Kieler Woche an der Kieler Hörn und begeisterte nicht nur eingefleischte Fans.

MilowUnter strahlend blauem Himmel präsentierte der sympathische Musiker samt Band im Gepäck dem zahlreich erschienenen Publikum seine gefühlvollen Songs wie "Born in the eighties" und "Out of my hands". Die Atmosphäre hätte besser nicht sein können: Kein Drängeln, Schubsen oder Kreischen, statt dessen entspannte Zuhörer, die teilweise bei geschlossenen Augen mitsangen oder verträumt den vorbeischwebenden Heissluft-Ballons hinterher blickten. Aufregende Show-Effekte hat Milow nicht nötig. Er überzeugte mit einer unglaublich positiven Ausstrahlung und seiner Stimme, die live sogar noch besser klingt, als aus der Konserve. Auch seinen Sinn für Humor stellte der 28-jährige unter Beweis, indem er hin wieder ein paar pfiffige Sprüche oder deutsche Floskeln einfließen und sogar seinen Gitarristen und Background-Sänger einen deutschen Schlager singen ließ. Nach seinem Charterfolg "Ayo Technology" (im Original von 50 Cent, Timbaland und Justin Timberlake) verließen Milow und Band kurz die Bühne um wenige Minuten später noch einmal mit einer Zugabe - einem neuen Song - zu begeistern.

Milow-1

Fotos: Friederike Schmalstieg

Mittwoch, 3. Februar 2010

News: Iyaz startet durch

IyazVon so einem Karrierestart kann mancheiner nur Träumen. Entdeckt wurde Iyaz von Sean Kingston, der ihn gleich auf seinem Label Time Is Money unter Vertrag nahm. Gleich mit seiner ersten Single "Replay" landete der Newcomer auf Platz 1 in den amerikanischen Billboard-Charts. In Deutschland erreichte er immerhin schon Platz 3 in den Black Charts. Kein Wunder, denn die Gute-Laune-Nummer geht direkt ins Ohr. Iyaz' Album "My Life" kommt voraussichtlich im Februar in die Läden.


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Freitag, 18. September 2009

Samy Deluxe begeisterte die Flensburger

Samy Deluxe startete die zweite Hälfte seiner “Dis wo ich herkomm”-Tour im fast ausverkauften Max in Flensburg.

Pünktlich um 19.00 Uhr machte Support Act Tua den Auftakt. Gemeinsam mit seinem DJ und Sänger Vasee heizte der MC aus Reutlingen dem - nicht nur altersmäßig - bunt gemischten Publikum mächtig ein, indem er es mit Tracks wie "Marketing" und "Stanislav" zum Pogen brachte.

Samy Deluxe live im Flensburger MAX (2009)Nach kurzer Verschnaufpause für die bereits verschwitzten Fans enterte Samy samt Tsunami-Band die Bühne und legt los mit "Dis wo ich her komm". Die Zeiten, zu denen der MC mit arrogantem Blick seine "Ich bin der Beste"-Texte ins Mic rappt, sind sichtlich vorbei. Charmant, mit viel Blickkontakt zum Publikum und immer wieder lächelnd, präsentierte Herr Deluxe die Songs aus seinem aktuellsten Album: Ein gelungenes Potpourri aus Rap, Reggae, Dancehall und Swing, gepaart mit sinnigen Texten. Bevor er den "Oma Song" anstimmte, nutzte er gleich die Gelegenheit um seine beim Konzert anwesende Mutter zu grüßen. Na, wenn das keine familiäre Atmosphäre ist! Nach knapp einer Stunde verabschiedeten sich Samy und seine hervorragenden Musiker kurz, um nur ein Minütchen später einen Endspurt abzuliefern, der sich gewaschen hat. Die musikalische "Therapie" wurde fortgesetzt mit Klassikern wie "Weck mich auf" oder den Dynamite Deluxe-Nummern "Dynamit" und "Weiter", was bei den Konzertbesuchern wilde Begeisterung auslöste.
Nach über 90 Minuten luxuriösem Live-Genuss gab es unter den Fans nur eine Meinung: "Wow, war das genial!!!!"

Foto: Schmalstieg

Samstag, 11. Juli 2009

Rod Stewart kickt mit "Hot legs" am Strand von Eckernförde

Über 10 000 Musikfans aus ganz Deutschland zog es gestern an den Eckernförder Südstrand um ein Musik-Highlight in ganz besonderer Atmosphäre zu genießen. Bereits zum 2. Mal fand in dem schnuckligen Ostseestädtchen das Summer Beach Festival mit absoluten Top-Acts statt.

Leon Taylor live in Eckernförde (2009)Den Auftakt machte am späten Nachmittag Newcomer Leon Taylor aus Frankfurt am Main. Schnell zog das 25-jährige Energiebündel die Festivalbesucher mit seinem deutsprachigen Soul-Pop in seinen Bann. Vom Regen, der kurz vor seinem Auftritt einsetzte, zeigte sich das Publikum gänzlich unbeeindruckt. In Regencapes und Platikplanen gehüllt wippte man begeistert zu Songs wie "Reparier mich" und "Fliegen" mit.


Nik Kershaw live in Eckernförde (2009)Nik Kershaw, der nächste Act an diesem Tag, betrat ohne viel Aufsehen die Bühne und legte sofort los mit seinem zeitlosen Pop. Ein Entertainer ist der 51-jährige Brite vielleicht nicht unbedingt, aber seine gesanglichen Qualitäten begeisterten nicht nur die Fans. Auch Petrus schien seine Musik gefallen zu haben, denn spätestens bei den ersten Klängen des 80er-Hits "The Riddle" brachen Sonnenstrahlen durch die dunkle Wolkendecke und tauchten den Strand in ein traumhaftes Licht. Als Kershaw die Nummer "Won't let the sun go down on me" anstimmte, erreichte die Stimmung einen weiteren Höhepunkt und das Publikum sang inbrünstig mit.


Rod Stewart live am Strand von Eckernförde (2009)Das absolute Highlight des Festivals ließ nicht lange auf sich warten: Eine halbe Stunde früher als ursprünglich geplant enterte Rod Stewart um kurz vor acht mit seinen Musikern und Sängerinnen die Bühne und startete mit der Nummer "Some guys have all the luck". Ob es am Wetter lag, dass der 64-jährige Brite sich zunächst an der Nordsee glaubte? Über diesen kleinen Faux-Pas sah die Menge jedoch milde hinweg und seine Saxophonistin Katja Rieckermann, die aus Lübeck stammt, klärte ihn später über seinen Irrtum auf. Charmant präsentierte "The Rodfather" seine großen Welthits wie "Baby Jane", "Rythm of my heart" oder "Sailing". Als der Fussball-Fan "Hot legs" anstimmte - nicht ohne vorher auf der Leinwand ein Foto von sich im knappen Dress mit High Heels zu zeigen - stellte er gleich auch sein sportliches Talent unter Beweis und kickte reihenweise Fußbälle in die Menge. Gänsehautstimmung pur erfasste die Fans bei seiner Ballade "The first cut is the deepest". Wunderkerzen und Taschentücher schwenkend sangen die Besucher Zeile für Zeile mit. Nach knapp 90 Minuten inklusive einer kurzen Zugabe verschwand der Weltstar mit einem flüchtigen Händegruß wortlos und endgültig die Bühne...
Allgemeines Fazit nach dem Konzert: Es war toll, aber viel zu kurz!


Fotos: Friederike Schmalstieg

Dienstag, 7. Juli 2009

Summer Beach Festival 2009: Rod Stewart in Eckernförde

rod_2009_plakatDer Countdown läuft: Am 10. Juli gibt der britische Rockstar Rod Stewart am Eckernförder Strand sein einziges Sommer-Open-Air-Konzert in Norddeutschland. 15.000 Besucher können sich auf eine eineinhalbstündige Show mit jeder Menge Hits wie „Sailing“, „Baby Jane“, „Da Ya Think I’m Sexy?“ oder „Rhythm of my heart“ freuen.

Bereits das erste Summer Beach Festival im August 2007 war mit Weltstar Joe Cocker und einer mit 10.000 Besuchern ausverkauften Veranstaltung ein fulminanter Erfolg.Mit Rod Stewart ist es Veranstalter Jens Skwirblies zum zweiten Mal gelungen, im Rahmen des Summer Beach Festivals einen ganz Großen an den Eckernförder Strand zu holen. Der Brite, Idol unzähliger Musikfans jeden Alters und Liebling der Frauen, spielt seit Jahrzehnten international in der ersten Liga. Mit über 250 Millionen verkauftenPlatten gehört Stewart zu den Top 50 der meistverkauften Interpreten weltweit. Neben ihm können sich die Besucher auch auf Nik Kershaw und Leon Taylor freuen. Kershaw begeisterte in den 80ern mit Hits wie "The Riddle" oder "Wouldn't it be good". Nachwuchstalent Taylor präsentiert deutschen Soulpop vom Feinsten.

Jetzt gibt es die Chance noch letzte Karten für dieses Spitzen-Event zu erwerben: zwei Karten zum Preis von 130 Euro anstelle von 160 Euro! Die Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Weitere Infos findet Ihr hier:

http://www.summer-beach-festival.de

Samstag, 18. April 2009

CD-Review: SUSIUS - Alles muss raus

Album Cover SusiusSusius, oh Susius, det is die Frau bei der man zuhören muss” singt Reggae-Sappelschnute P. R. Kantate so treffend im ersten Track auf dem Album. Recht hat er, denn die teils nachdenklichen, teils amüsanten Texte der Sängerin und Rapperin aus Berlin haben so gar nichts mit denen ihrer Kollegen aus der Gegend gemeinsam. Musikalisch aktiv ist Susius bereits seit über 10 Jahren. “Alles muss raus” heißt die Debüt-Scheibe der 30-jährigen, welche laut Intro Skit auf dem
Grabbeltisch zu finden ist. Ein wenig Selbstironie kann ja nie schaden. Wortgewandt entführt Susius einen direkt in ihre Welt, die irgendwo zwischen Plattenbau und Urlaubsinsel liegt. Musikalisch wird das Gegenspiel von Alltagstrott und Fernweh durch relativ schnörkellose Beats und fröhliche Reggae/Dancehall-Vibes untermalt. Als Feature-Gäste sind unter anderen Freaky Floe und Rebel One mit dabei. Die 20 Tracks gehen sofort ins Ohr und bringen einen zum Tanzen und Zuhören. Endlich mal wieder eine Frau, die zeigt, wie stilvoll deutschsprachiger Sprechgesang sein kann!

Donnerstag, 10. April 2008

CD-Review: Jim Pansen - "... und die verbotene Frucht"

album_fruchtDamals saß er bei ECHT hinter den Drums, heute steht er als MC hinter dem Mikro: Florian Sump alias Jim Pansen. Schon vor seiner Karriere bei ECHT startete er erste Gehversuche in Sachen Rap, z.B. zusammen mit seinem Ex-Bandkollegen Kai unter dem Namen Die Coolsten Boys oder auch bei SevenUp, wie ECHT sich vorher nannten. Nach dem Aus für die Flensburger Teenie-Band wurde es vorerst ruhig um Flo. Um sich über Wasser zu halten, jobbte der Wahl-Hamburger sich durch und bastelte heimlich, still und leise an seiner Hip Hopper-Karriere. Vor etwa drei Jahren veröffentlichte der Kerl mit dem breiten Grinsen gemeinsam mit Trojaner, Dittsche Dansen und – ebenfalls Ex-Echt-Member - Kai-Tek unter dem Namen Die Vereinigten Starten im Internet ein gleichnamiges Album und machte zudem durch seine pfiffigen Videos bei youtube und Co. von sich reden. Nun ist endlich seine erste Solo-Scheibe „Jim Pansen und die verbotene Frucht“ am Start. Wer auf Ghetto-Gehabe und Goldkettchen-Style steht, wird enttäuscht aus der Wäsche gucken, denn der Pansen baut lieber auf Wortwitz und Ironie. Gut gelaunt reimt er über geile Pizzastücke, seine Erfahrungen mit der MPU oder seine Anmach-Taktiken. Auch der Refrain eines alten ECHT-Tracks wurde kurzerhand von ihm umgestylt. Die locker-flockigen Beats sind abwechslungsreich und kommen mal funky, mal chillig und mal Kopfnicker-fördernd daher. Als Feature Acts sind, neben seinen Flensburger Jungs, Mo sowie Oceana auf dem Album zu hören. „Die verbotene Frucht“ dürfte durchaus Anklang bei den Freunden guter Rap-Musik finden. Nur über seinen Namen sollte sich der Flo mit Flow noch mal Gedanken machen, denn Jim Pansens gibt es viele und woher weiß man am Ende, welches der Richtige ist?

Reinhören!

Donnerstag, 3. April 2008

Oldschool, Baby! - Interview mit Kurtis Blow, der Sugarhill Gang, DJ Grandwizard Theodore und Mele Mel

Interview2Flensburg, 09.03.2008 – Hip Hop gehört zu den heute weltweit größten Jugendkulturen überhaupt. Entstanden ist das Ganze, basierend auf den vier Elementen Rap, DJing, Grafitti und Breakdance, Mitte der 70er in den New Yorker Bronx. Während ursprünglich sehr viel Positives in dieser Kultur zu finden war, ist das heutige Bild von HipHop - gerade durch die Medienberichterstattung - extrem verzerrt worden. Im Rahmen ihrer Europa Tour hatte ich die Gelegenheit mich mit den Pionieren von damals unterhalten zu können, nämlich mit Kurtis Blow, der Sugarhill Gang, Grandmaster Mele Mel und DJ Grand Wizard Theodore. Vor ihrem Auftritt im „Roxy“ nahmen sie sich die sympathischen Oldschooler jede Menge Zeit um mit uns über Hip Hop damals und heute, ihr neues Projekt und vieles mehr zu sprechen.

Kurtis, Du bist der erste MC überhaupt, der weltweit Erfolg hatte. Wie war das damals für Dich?
Kurtis: Es war eine Gabe Gottes und ich sage „Gott sei Dank“. Das Reisen in verschiedene Städte, die ganzen Kameras und die Tatsache dass ich der erste war, der aus dem Ghetto, aus Harlem, kommt und es geschafft hat, war total neu und faszinierend. Ich war damals ja erst 19! So muss sich ein Fisch fühlen, der zum ersten Mal aus dem Wasser kommt. Es war die beste Zeit meines Lebens!

Ihr seid ja quasi Legenden für eine gesamte Jugendkultur. Was für ein Feeling ist das?
Master Gee: Es ist ein sehr gutes Gefühl zu wissen, dass man etwas verändert hat und eine neue Form des Ausdrucks geschaffen hat.
Mele Mel: Ich schließ mich da an. Für jemanden der aus Bronx kommt, ist das schon toll, wenn man etwas mitkreiert hat, wo heute viel Geld mit verdient wird und sooo viele Leute involviert sind. Wenn Du Dir andere Genres anguckst, dann leben die meisten, die das kreiert haben, gar nicht mehr. Aber beim Rap sind fast alle noch am Leben und das macht das Ganze so wichtig!

Glaubt ihr, dass man die Hip Hop-Kultur in irgendeiner Form als Weiterentwicklung der Civil Rights Movements der 1960er ansehen kann?
Kurtis: Definitiv! Und wenn es in den letzten 30 Jahren der HipHop-Kultur nicht so war, dann wird es auf jeden Fall in näherer Zukunft so sein.
Mele Mel: Menschen hatten nicht das Recht zu wählen oder dort zu essen, wo sie wollten. Malcom X, Martin Luther King und andere haben da etwas verändert. Ich denke, was HipHop für junge Menschen getan hat, ist, dass ihnen eine Stimme gegeben wurde. Sie können sagen, was sie sagen möchten. Das ist zwar nicht immer gut, aber sie haben eben jetzt durch Hip Hop die Möglichkeit sich mitzuteilen und überall in der Welt gehört zu werden.
Kurtis: Da habe ich auch ein gutes Beispiel! 2001 war ich im Mittleren Osten und habe dort 20 Shows gemacht. In Pakistan habe ich mich mit einem Wachmann unterhalten und der hat mir von einer Rap-Crew aus Palästina erzählt. Diese Gruppe, die Texte über ihre Leute und deren Notlage rappt, ist eine der meistgespielten Gruppen in Israel. Das ist die Macht von HipHop!

Es ist ja auch eine Form von weltweiter Kommunikation unter Jugendlichen.
Kurtis: Ja, aber es kann auch das Gegenteil da sein. Ich habe kürzlich gehört, dass es auch Skinheads gibt die rappen.
Master Gee: Das ist immer das Problem, wenn etwas so öffentlich ist. Es kann von jedem verwendet werden, der dazu Zugang hat.

Was denkt ihr über die Situation von HipHop heute? Viele Jugendliche wissen ja gar nichts mehr über die Anfänge, obwohl sie sich mit der Kultur identifizieren.
Mele-MelMele Mel: Hip Hop heute ist nicht mehr wirklich Hip Hop, sonder eher kommerzieller Rap. Ursprünglich ist es eine von Musik angetriebene Kultur, die aus verschiedenen Elementen wie Rap, DJing, Breakdance und Graffiti besteht. DAS ist Hip Hop! Und wenn da jemand auf einer Platte rappt, dann ist das genau das: eine Rap-Platte. Und das hat überhaupt nichts zu tun mit der Kultur! Da ist nichts Falsches an dem, was jetzt musikalisch da ist, aber… Das Image dieser Musik ist nun eher negativ und um das ein bisschen positiver rüberzubringen, nennen sie es Hip Hop, obwohl es eigentlich Gangsta-Rap oder Crunk ist. Da ist ja ein großer Unterschied zwischen diesen Musikrichtungen und der Kultur. Sie nennen das aber einfach HipHop und setzen somit die Kultur in ein schlechtes Bild. Gangsta Rap ist nichts Positives, aber die Kultur hat eigentlich NUR Positives. Das Ganze fing an zu einer Zeit der Gangs. Jeder war damals in den 70ern in einer Gang, so wie auch Kurtis und ich. Wir waren zusammen in der gleichen Gang bevor wir Musik gemacht haben. Als wir anfingen, gab es viele negative Sachen in den Straßen und durch Hip Hop haben wir all unsere Energien in etwas Positives umgewandelt. Heute machen die Leute genau das Gegenteil. Sie nehmen etwas Positives, packen dort alle negativen Dinge rein wie Dope verkaufen, Gewalt untereinander, schlecht über Frauen reden und das nennen sie dann Hip Hop. Aber das ist es nicht! Da laufen also einige Sachen schief mit der Musik heute. Sie stehlen eine Kultur und respektieren diese einfach nicht mehr. Du kannst nicht sagen „Hey, ich bin Hip Hop, aber ich weiß nicht wie das alles anfing“. Denn wir reden hier von einer Kultur und eine Kultur hat sich in der Vergangenheit entwickelt. You have to pass it on and you have to keep passin’ it on!

Hip Hop könnte ja auch durchaus als pädagogisches Hilfsmittel eingesetzt werden. Was haltet ihr davon, wenn Lehrer diese Kultur nutzen um Jugendliche zum Lernen zu bringen?
Master-GeeMaster Gee: Ich finde das gut! Hip Hop ist eine Form von Ausdruck. Wenn ich mit jemandem kommunizieren möchte, muss ich ein Level finden auf dem man sich versteht. Hip Hop macht das und bringt Leute wie uns zusammen. Wir haben auf dem Weg hierher noch darüber gesprochen, dass die meisten unserer Fans in dem Alter unserer Kinder sind. Das ist eine gute Sache! Und dann haben wir natürlich noch Fans, die von Anfang an dabei sind und die werden auch unsere Fans bleiben, weil unsere Musik sie an eine sehr gute und inspirierende Zeit in ihrem Leben erinnern. Das ist ja auch der Grund, weshalb wir diese Tour machen. Wir versuchen, die Kluft zwischen den alten und den jungen Fans zu überwinden. Die meisten von ihnen würden uns wohl nicht erkennen, wenn wir ihnen begegnen, aber sie kennen unsere Musik. Durch die Tour geben wir ihnen die Gesichter zu der Musik und versuchen die Message rüberzubringen. Wenn ein Lehrer smart ist und zu unserem Konzert kommt, dann ist das eine gute Sache. Let me get what they live! Wenn ich zum Beispiel ein Politiker bin, der nur einmal ins Ghetto geht um Stimmen zu sammeln, ist das unglaubwürdig. Wenn ich aber regelmäßig ins Ghetto komme, ist es was anderes, weil ich weiß was die Leute fühlen. So ist das auch mit HipHop. Wenn da ein Lehrer ist, der weiß um was es geht, dann kann er das durchaus sinnvoll für den Unterricht nutzen.
Kurtis: Ich habe auch zwei sehr gute Beispiele dafür, dass das funktioniert! In Amerika gibt’s zum Beispiel einen Mathe-Lehrer, der Matheformeln in Rap-Form unterrichtet. In einem Test müssen die Kids dann diesen Rap präsentieren. Die Schüler denken natürlich „Oh, ich werde im Rappen getestet!“. Eigentlich geht es aber um den Inhalt, den sie sich automatisch aneignen.
Kurtis-BlowUnd dann gibt’s da noch eine Middle School in Queens, welche auch Russel Simmons besuchte. Diese Schule hatte eine Zeit lang einen ziemlich schlechten Ruf, da dort viele Gangs waren und die Eltern sich nicht um die Kinder gekümmert haben. Aber dann kam da ein Schulleiter, der das ganze Schulkonzept so verändert hat, dass er Rap und Hip Hop mit eingebracht hat. Heute machen die Kids da CDs und drehen Videos. Sie sind stolz auf ihre Schule, weil es die „HipHop Schule“ ist und wenn man sich gut benimmt wird man Teil der Crew, die rappt. Diese Schule ist nun so effektiv, dass 80-90 % der Schüler das nächste Schullevel erreichen. Die Lehrer rappen dort sowohl im Mathe als auch im Geschichtsunterricht, ebenso wie in anderen Fächern. So lernen die Kinder viel besser und vor allem leichter. Und das in einer Schule, die von Gangs beherrscht wurde. Das ist der Beweis, dass es positiv ist, die Hip Hop-Kultur in den Unterricht mit einzubinden.

Man kann ja auch wirklich alle Elemente der Kultur in den Unterricht einbeziehen...
Master Gee: Ja, absolut! Die gesamte Kultur ist da sehr effektiv.
Kurtis: Theodore unterrichtet übrigens auch.
ich-und-Theodore Theodore: Ja, Jam Master Jay – Gott segne ihn! – hat vor seinem Tod die Scratch Academy gegründet. Wir unterrichten dort das DJing, also wie man richtig mit den Turntables umgeht und das ganze Drumherum. Jeder kann zu uns kommen. Möchtest Du DJane werden? Wir unterrichten Dich! (er schmunzelt) Das ist keine HipHop-Schule, sondern eine Musikschule für verschiedene Musikrichtungen. Viele DJ-Champions haben bei uns gelernt, zum Beispiel DJ A-Trak, der Tour-DJ von Kanye West… Ich bin sehr glücklich Teil von etwas zu sein, das größer ist als ich!

Apropos groß, wie kommt es, dass ihr auf Eurer Tour in so kleinen Clubs auftretet, wie zum Beispiel hier in Flensburg?
Master Gee: Es geht um den engen Kontakt zu unseren Fans. Jeder von uns ist bereits durch hunderte von Städten getourt und der Grund weshalb sich die Leute an uns erinnern ist genau das. Da kommen manchmal Leute zu uns mit Platten, die sie vor 20 Jahren gekauft haben. Außerdem ist das die beste Werbung, die man machen kann. Wir haben ja auch zusammen ein Album produziert, wo die Klassiker drauf sind, neues Material von jedem von uns und Sachen, die wir zusammen gemacht haben. Die beste Möglichkeit diesen positiven Hip Hop zu verbreiten ist natürlich die, das Stadt für Stadt, Mann zu Mann, Autogramm für Autogramm und so zu machen. Man kann das Album übrigens schon kaufen undzwar direkt bei uns. Wie oft kommt das vor, dass ein HipHop-Artist 3000 Meilen fliegt, um den Fans eine dreistündige Show zu bieten und danach seine CDs selbst an die Leute zu verkaufen und sie auf Wunsch zu signieren? Wir wollen den Leuten etwas bieten, worüber sie mit ihren Freunden sprechen können. Und das werden sie nicht so schnell vergessen!

Du hast ja schon das neue Album erwähnt. Könnt Ihr mir da noch etwas mehr darüber erzählen?
Kurtis: Ja, die CD heißt „The Big 3“ und ist von uns gemeinsam produziert worden, also ein komplett neues Album. Wir haben auf der einen Seite ein paar von unseren Oldschool-Klassikern drauf, denn in der HipHop-Geschichte stammten die ersten drei großen Rap-Songs von uns, nämlich „Rapper’s Delight“ von der Sugarhill Gang, „The Breaks“ von mir und „The Message“ von Mele Mel und den Furious Five. Das ist nicht von der Hand zu weisen, sondern die absolute Wahrheit! Neben den Klassikern sind aber auch acht oder neun brandneue Songs von uns allen drauf, zum Beispiel der „Myspace-Song“. Das ist ein echt cooler Track!
...

Fotos: Friederike Schmalstieg
Das komplette Interview könnt Ihr demnächst lesen auf: www.con-swing.de

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Kiki25 - 23. Jun, 00:36
Richtig
Stimme voll zu! War ein Super Abend und Super Auftritte....
Jenny (Gast) - 22. Jun, 23:19

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